Lost in concrete

Architektur spielt in der menschlichen Kultur eine bedeutsame Rolle. Wenn man Kultur als Gegenpol zu Natur begreift also im Grunde als „menschgemacht“, dann ist das Gestalten, Bauen und Instandhalten von Häusern sicherlich ein wesentlicher Teil davon. Gebäude sprechen zu den betrachtenden Personen. Sie bieten viel Raum für Interpretationen und lassen vermeintlich Rückschlüsse zu auf die wirtschaftliche Lage, Eitelkeit bzw. Geltungsbedürfnis oder auch Achtsamkeit der Menschen hinter der Fassade.

Gebäude sind von Menschen gemacht und für Menschen gemacht. Doch je mehr Menschen ein Gebäude nutzen, desto mehr tritt die einzelne Person in den Hintergrund und desto verlorener wirkt sie mitunter. Es entsteht beinahe der Eindruck als sei die Architektur nicht für sondern gegen den Menschen geschaffen. Wüsten aus Beton, Glas und Stahl wirken mitunter nicht wie eine geeignete Umgebung, um sich wohlzufühlen und auch die Dimensionen lassen einzelne Menschen zu unbedeutsamen Zwergen werden. Durch das Fehlen jeglicher Individualität stehen die Gebäude als Sinnbild der anonymen Stadt und umso verlorener wirken Personen in dieser Umgebung.

Ich finde es spannend, in meinen Fotos eine Beziehung zwischen Menschen und der Architektur, in der sie sich bewegen, herzustellen. Die oftmals strengen Linien und beinahe grafischen Elemente stehen im krassen Gegensatz zu den menschlichen Motiven. Starke Kontraste und Schatten verstärken diesen Eindruck oftmals.